FREITAG, 17.10.: Lesung: Wo ich (nicht) sein sollte
SAMSTAG, 18.10.: Reading Session #1
FREITAG, 24.10.: Open Studio: recap + listen
SAMSTAG, 25.10.: Reading Session #2
Vom 16.-26. Oktober wirdMari Lena Rapprich im Arbeitszimmer thealit, St.-Jürgen-Str. 157/159, Bremen ihr künstlerisches Forschungsprojekt «recap + listen» vorstellen und weiter verfolgen. Worum geht es bei diesem Rekapitulieren und Zuhören? Mari Lena Rapprich fragt danach, wie wir zuhören, was wir hören und wessen Stimmen gehört werden, insbesondere in Kontexten, die von Machtdynamiken, Kolonialisierung, Klasse und Diskriminierung geprägt sind.
Es geht darum, sich mit persönlichen, institutionellen und ideologischen Grenzen auseinanderzusetzen und sich von den Erfahrungen anderer prägen zu lassen. Aus solchen Begegnungen und Recherchen ist eine offene Sammlung entstanden, in der einzelne Elemente, miteinander in verschiedene Relation treten können.
Während der Residency im Arbeitszimmer wird Mari Lena Rapprich nicht nur Texte und Fotografien aus einem aktuellen Rechercheaufenthalt in Tunesien auswerten, sondern lädt uns zu einem vielfältigen Programm mit einer Buchvorstellung und gemeinsamen Lektüren und einem Open Studio Tag.
FREITAG, 17.10., 19 Uhr
LESUNG: Wo ich (nicht) sein sollte
Buch über Scham und Klassismus
von/mit Sara Mari Blom
mit anschließendem Gespräch, moderiert von Mari Lena Rapprich
Sprache: Deutsch
Bildung, Liebe, Heimat, Glaube, Geld – all das sind Orte, an denen Sara Mari Blom sich schämt. Jahrelang sammelt sie Orte wie diese, bis ihr auffällt: Fast alle ihre Scham-Orte haben mit ihrer Herkunft zu tun – und damit, dass sie diese scheinbar verlassen hat. “Wo ich (nicht) sein sollte” fragt nach den emotionalen Konsequenzen des sogenannten Bildungsaufstiegs. Dieser vielfach angepriesenen Erfolgsgeschichte stellt die Autorin ihre Erlebnisse von Klassismus und innerer Zerrissenheit entgegen. Und sie stellt einen unerbittlichen Hauptakteur vor, der ihr (Er)Leben prägt: Scham.
Cover “Wo ich (nicht) sein sollte”
Als Arbeiter*innenkind aus dem ländlichen Raum studierte Sara Mari Blom(*1994) Kostümbild in Hannover und Integriertes Design in Bremen. Sie ist Alumna der Tasawar Curatorial Studios 2020/21 des Goethe Instituts Tunis und erhielt das IFA-Stipendium des Cross Culture Programs 2021. Als Künstlerin, Autorin und Arbeiterin beschäftigt sie sich mit dem Verhältnis zwischen Klasse, Raum und Begegnung. Dabei erforscht sie insbesondere den Zwischenraum, der bei Überschreitungen sozialer Klassen entsteht – und die damit verbundene Scham.
Mehr zu Sara Mari Blom:
saramariblom.com
https://www.instagram.com/saramariblom
SAMSTAG, 18.10., 12 – 16 Uhr
Reading Session #1: Class, Visibility, Movement / Klasse, Sichtbarkeit, Bewegung
Sprache: Deutsch/Englisch
Gemeinsam werden wir uns mit persönlichen, institutionellen und ideologischen Grenzen auseinandersetzen und diese zum Themenkomplex "Class, Visibility, Movement“ in Relation setzen. Die Auswahl der Texte und Textpassagen basiert auf der fortlaufenden Recherche von Mari Lena Rapprich und bindet unterschiedliche Denk- und Handlungsansätze mit ein.
Zum Abschluss des 10-tägigen Aufenthalts im Thealit Arbeitszimmer zu Re.Capitualting präsentiert Mari Lena Rapprich ihren aktuellen künstlerische wie wissenschaftlichen Forschungsansatz – «recap + listen» versteht sich als eine offene Sammlung oder ein wachsendes Archiv, in dem künstlerische Praxis, Forschung und dialogische Auseinandersetzungen interagieren und als einzelne Artefakt oder Objekte miteinander in Relation und Reflexion treten. Jedes Artefakt verbindet unterschiedliche Perspektiven, Lebensrealitäten und Geschichten
Gemeinsam werden wir uns mit persönlichen, institutionellen und ideologischen Grenzen auseinandersetzen und diese zum Themenkomplex "Thinking, Feeling, Resistance“ in Relation setzen. Die Auswahl der Texte und Textpassagen basiert auf der fortlaufenden Recherche von Mari Lena Rapprich und bindet unterschiedliche Denk- und Handlungsansätze mit ein.
Diese vorausgeschickte Einladung von Camila Flores-Fernández zu ihrem Projekt kritischer queerer Stadtgeschichte im Rahmen von Re Capitulating. queer sucht noch Teilnehmer:innen*! Sie richtet sich an queere Menschen, die in Bremen leben oder gelebt haben – an alle anderen geht die herzliche Einladung, den Flyer zu ihrem Projekt Living Otherwise an Interessierte weiterzugeben.
OPEN CALL: Gesucht werden queere Menschen (Einzelpersonen, Paare, Gruppen usw.) aus Bremen / mit Bremen-Erfahrung für ein exploratives Kunstprojekt.
TERMINE: Die Teilnahme würde etwa 2–3 Stunden an einem Tag betragen. / Mögliche Tage sind der 25., 26., 27., 28. oder 29. November 2025.
DAS PROJEKT / LIVING OTHERWISE: Dieses Projekt befasst sich mit der Lebensqualität queerer Menschen in europäischen Städten, wobei der Schwerpunkt auf dem sich wandelnden soziopolitischen Klima in Deutschland liegt. Anhand von Gesprächen und Fotografien werde ich nachzeichnen, wie queere Einzelpersonen und Paare – insbesondere diejenigen, die sich an der Schnittstelle von
Migration, ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Schicht bewegen – in urbanen Räumen, die Inklusivität proklamieren, um Sichtbarkeit, Sicherheit und Zugehörigkeit Aushandlungen zu führen haben. / Diese Arbeit stellt verkörperte Gegennarrative zum zunehmenden Konservatismus in den Vordergrund und fragt: Was bedeutet es, queer in Städten zu leben, die als queer-freundlich gelten?
DIE KÜNSTLERIN: Camila Flores-Fernández / Ich bin eine in Berlin lebende peruanische queere Künstlerin und werde dieses Projekt während der Residency „Re Capitulating. queer II” im thealit Frauen.Kultur.Labor in Bremen im November 2025 entwickeln.
DIE RESIDENCY: Re Capitulating. queer II / Die Residency „Re Capitulating. queer II” beherbergt künstlerische und theoretische Projekte im Arbeitszimmer thealit in Bremen, die sich auf strukturierte Neubetrachtungen der queeren Geschichte, Politik und der Auswirkungen von Konflikten konzentrieren.
Camila Flores-Fernández (1996, Lima, Peru) ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Forscherin mit aktuellem Sitz in Berlin. Sie hat einen MSc in Kulturanthropologie sowie einen MA in Media Arts Cultures. Sie arbeitet hauptsächlich mit Video und Text und verwendet experimentelle und partizipative Methoden, um sich mit soziopolitischen Themen im Zusammenhang mit Migration, Geschlecht und urbaner Marginalität auseinanderzusetzen. Ihr Schwerpunkt liegt auf gemeinschaftsorientierten Projekten, die übersehene Perspektiven und Geschichten – unabhängig vom Ort – sichtbar machen.
HINWEIS ZUR BARRIEREFREIHEIT
Der Eingang zum Arbeitszimmer thealit (St.-Jürgen-Str. 157/159, Bremen) hat eine Stufe, für die es eine mobile Rampe gibt. Wir bitten vorher um Anmeldung. Türbreite 85 cm.
Im Raum gibt es keine rollstuhlgerechte Toilette.
Ein Parkplatz für Menschen mit Behinderungen befindet sich ca. 200 Meter entfernt, in der Straßburger Straße 72.