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Barbara Dévény


Barbara Dévény ist in Süddeutschland als Kind ungarischer Emigrant:innen geboren und aufgewachsen. Ihre größte Rettung war die autonome Jugendzentrumszene im Saarland. Aus pragmatischen Gründen absolvierte sie in Saarbrücken das Studium der Sozialen Arbeit um dann wieder ihrem Weg treu zu werden und in Bremen und Hamburg freie Kunst zu studieren.
Ihre künstlerische Praxis kreist um die Frage, was wir Realität nennen – und wie sie entsteht. Zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Alltag und Absurdität sucht sie nach den Bruchstellen der Wahrnehmung: nach Momenten, in denen Gewissheiten ins Wanken geraten. Ihr Interesse gilt Übergängen und Widersprüchen – dem Ineinander von politischem Protest und privatem Rückzug, von Erinnerung und Einbildung, von Fakt und Imagination.
In Videoarbeiten, Fotografien, Collagen und installativen Formaten erforscht sie, wie subjektive Perspektiven Wirklichkeit formen. Geschichten, die verschwimmen oder sich widersprechen, sind für sie Ausgangspunkt künstlerischer Reflexion: Sie zeigen die Fragilität von Wahrheit – und die Kraft von Bildern, neue Wirklichkeiten zu eröffnen. Fragen werden gestellt, ohne sie zu beantworten: Realität als Konstruktion.

#SolidarityConfused


#SolidarityConfused ist ihre erste installative Intervention. In ihrem Projekt setzt sie sich mit den paradoxen Allianzen auseinander, die in digitalen und politischen Räumen zwischen queeren Identitäten und autoritären bzw. religiös-fundamentalistischen Ideologien entstehen. Texte, Memes, Screenshots und Kommentare aus Social Media Beiträgen, die diese widersprüchlichen Haltungen aufzeigen werden dokumentiert, auf Stoff gedruckt, nach thematischen Clustern sortiert und in eine tragbare Kollektion überführt. Die Kleidungsstücke dienen als textiler Speicher, als mobile Archive einer irritierten Gegenwart. Ergänzt werden die zu druckenden Texte durch theoretische Bezugnahmen zu Queerness, Autoritarismus und religiösem Fanatismus. So entsteht eine künstlerische Reflexion auf die Gleichzeitigkeit von progressiver Identitätspolitik und regressiver Weltdeutung.

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Instagram @barbaradeveny

Stop being so silly. Installation
Foto: Irina Frederich
Stop being so silly. Installation
Foto: Irina Frederich
Stop being so silly. Installation
Foto: Irina Frederich

Ob Ost ob West, nieder mit der Nazipest!
Deutschland von der Karte streichen, Frankreich muß bis Polen reichen…
Wir kriegen euch alle!!!!!!!!!
Ein Baum, ein Strick, ein Nazigenick…
Hoch die internationale Solidarität!
Hub Hub Hubschraubereinatz!
Sie Werdens nicht vermuten, wir gehören zu den Guten.
Kein Tag ohne, Autonomes Zentrum!
Gegen den Sozialabbau, organisiert den Kaufhausklau…

Autonomes Frühstück