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Suse Itzel


Suse Itzel (1984*) ist bildende Künstlerin, Autorin und Filmemacherin. Sie studierte zunächst bildende Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Im April 2024 schloss sie ihr Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln ab. Ihre raumgreifenden Installationen und Videoarbeiten waren seit 2012 in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Sie Arbeitsstipendien in Hamburg, Münster, Ahrenshoop, Graz, Wien und Salzburg. In ihren neueren autobiographisch geprägten Arbeiten setzt sie sich mit den Folgen von sexualisierter Gewalt, sowie mit physischer und psychischer Krankheit auseinander. In Köln ist sie Mitbegründerin der queer-feministischen Lesereihe [OHNE PRONOMEN]. Mit dem Kurzfilm „Ich hätte lieber einen anderen Film gemacht“ (2024) erzählt sie von dem sexuellen Missbrauch, den sie als Kind und Jugendliche in ihrer Familie erdulden musste. „Ich hätte lieber einen anderen Film gemacht“ wurde beim blicke - filmfestival des ruhrgebiets, beim LICHTER Filmfest Frankfurt International und beim Kurzfilm Festival Hamburg mit Preisen ausgezeichnet.

Residency 15.12.25 - 01.01.2026


Ausgehend von ihren eigenen Arbeiten und ihrer eigenen Krankheits- und Therapiegeschichte wird Suse Itzel sich während ihrer Residency im Arbeitszimmer thealit mit Antipsychiatrie und Psychiatrie-Kritik beschäftigen.

Von den Experimenten des amerikanischen Psychiaters David Rosenhan in den 70er Jahren, in denen er die damaligen Umstände in psychiatrischen Kliniken als krankmachend entlarvte, über Frantz Fanon als Vordenker einer antikolonialen Antipsychiatrie, über das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) in Deutschland, das u.a. mit seiner Kampfschrift „Aus der Krankheit eine Waffe machen“ bekannt wurde, bis zu aktuelleren Publikationen wie „Psychiatrie überwinden“ oder „Gegendiagnose“ - was kann es heute bedeuten (Anti)Psychiatrie und Psychotherapie zu queeren? Können wir damit neue Geflechte von Kinship und queerer Fürsorge denken? Wo finden wir Trost und Hilfe, wenn uns die Institutionen im Stich lassen oder ihre Therapien zu sehr Normierungsinstrument sind?

„Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“, 2024
„Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“, 2024


Itzels Arbeit "Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“ entstand auf den Therapiebögen zur Psychoedukation aus Itzels eigener stationärer Traumatherapie. Ihre künstlerische   Auseinandersetzung betrachtet dabei aber auch die gesellschaftlichen Erwartungen, die an Betroffene in einem kapitalistischen und heteronormativen System direkt oder indirekt herangetragen werden. Mit neu gewonnenem Wissen möchte Itzel ihre eigene künstlerische Arbeit unter einer queer-feministischen, antipsychiatrischen Linse neu betrachten und weiter entwickeln.

„Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“, 2024
„Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“, Kunst an Kölner Litfaßsäulen, 2025
„Fake It Till You Make It, Fake It Till You Die“, 2024
Foto: Dörthe Boxberg

Mehr von Suse itzel:

Website: www.suse-itzel.info

Instagram: www.instagram.com/suseitzel/