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Bokeum Lee & Pyunghwa Lee


Bokeum Lee und Pyunghwa Lee sind Schwestern und innovative Künstlerinnen, deren unterschiedliche Praktiken Materialität, Erinnerung und gesellschaftliche Narrative erforschen. In Korea geboren und zwischen Dortmund, Seoul und Bremen ansässig, greifen sie auf ihre gemeinsamen Erfahrungen von Migration zurück, um interdisziplinäre Werke zu schaffen, die persönliche und kollektive Geschichten beleuchten. Gemeinsam haben Bokeum und Pyunghwa an Gruppenausstellungen wie ≪Süß? Sauer?≫und ≪Unter einem Dach≫ (beide 2025, Essen) mitgewirkt, künstlerische Grenzen auslotend und sich mit kulturellen und gesellschaftlichen Dialogen auseinandersetzend.

BOKEUM LEE verbindet textilen Materialien mit fotografischen Techniken, um taktile und visuelle Werke zu schaffen, die Erinnerungen und Emotionen greifbar machen. Zu ihren bedeutenden Projekten zählen die Fotoserie ≪ROTEM≫ (2022–2023, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Südkorea) sowie Ausstellungen wie ≪Staatspreis MANUFACTUM NRW≫ (2025, MKK Dortmund) und ≪Feelings ,Internationale Photoszene Köln≫ (2025). Sie wurde mit dem Deutschen Fotobuchpreis (Bronze, 2025, für ROTEM) ausgezeichnet und hat Ausstellungen wie ≪Unter einem Dach≫ und ≪Süß? Sauer?≫ (beide 2025, Essen) kuratiert. Sie studiert derzeit im M.A.-Programm Fotografiestudium & Praxis an der Folkwang Universität der Künste, Essen.

PYUNGHWA LEE setzt in ihren Video, Fotografie und Erzählstruktur ein, um gesellschaftliche Themen, Migration und Identität zu behandeln. Ihre Arbeit verbindet dokumentarische und poetische Elemente und widmet sich Themen wie Erinnerung und sprachlichen Räumen. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Video-Screenings wie Open Doors Video Screening (2024, Hochschule für Künste Bremen) und ≪Fremdheit≫ (2024, Neuland Gallery, Bochum) sowie Gruppenausstellungen wie ≪Last Seen Recently≫ (2025, KHB Künstler:innenhaus, Bremen) und ≪art.GERECHT≫ (2025, Xpont-Art Gallery, Hamburg). Sie erhielt den 3. Platz beim Hochschulpreis 2025 für Freie Kunst. Pyunghwa studiert Freie Kunst im Diplomstudiengang unter Klasse Prof. Julika Rudelius an der Hochschule für Künste Bremen.

Residency 01. - 06.03.2026

wo war zuhause: Rekapitulationen zweier Schwestern



In unserem gemeinsamen Projekt befassen wir uns mit den Orten, die wir „Zuhause“ nannten – und wieder verließen. Als Schwestern, die in Korea geboren wurden und heute in Deutschland leben, haben wir eine Vielzahl von Wohnungen, Räumen und Zwischenorten durchlebt. Manche blieben uns in Erinnerung, andere verschwinden langsam oder sind bereits ausgelöscht – nicht nur physisch, sondern auch sprachlich und innerlich.

Was bedeutet es, viele Zuhause zu haben – und gleichzeitig keins? Wie lässt sich diese Erfahrung künstlerisch rekapitulieren, ohne sie zu romantisieren oder zu vereinfachen?

Wir verstehen diese Arbeit als queere Erinnerungspraxis, die sich dem linearen Erzählen widersetzt. Wir arbeiten mit Fragmenten, Überschneidungen und Lücken – nicht um „Zuhause“ wiederzufinden, sondern um es neu zu konstruieren: in Stimmen, Bildern und Gegenüberstellungen.

Die Rekapitulation ist dabei keine Rekonstruktion, sondern ein Verschieben, ein erneutes Durchleben aus heutiger Perspektive. Jede Wohnung, jeder Tisch, jedes Fenster bekommt eine neue Bedeutung – abhängig davon, wer wir heute sind und was wir vergessen haben.

Mehr über Bokeum Lee & Pyunghwa Lee:

bokeumlee.com

@bokeum__lee

@pyunghwa_lee