Als queere Migrant:innen in Bremen nehmen wir unsere eigene Verortung und Erfahrung zugleich als Ausgangspunkt und als Durchgangsraum. Die erste Achse beginnt in Pohang, Korea – einer Industriestadt und Jaehwas Heimat –, wo wir zwei undokumentierte Migrant:innen interviewen und neu bearbeitete Videoarbeiten realisieren, die ihren Status schützen und zugleich ihre Stimmen verstärken. Dieser Ansatz zielt darauf, migrantische Perspektiven sichtbar zu machen und Migrationsdiskurse zu durchbrechen, die von eurozentrischen Rahmungen geprägt sind.
Die zweite Achse verbindet die Wasserläufe des Han-Flusses in Seoul und den Paldang Staudamm in der Provinz Gyeonggi mit den Flüssen in Bremen. Wir verweben die Ströme des Wassers mit unseren Körpern und Geschichten – nach Bewegungen über mehrere Länder und nun in Bremen verwurzelt –, um Video- und Installationsarbeiten zu schaffen, die die Hydro Diaspora unmittelbar visualisieren.
Auch wenn sich diese beiden Achsen unterschiedlich entfalten, münden sie letztlich in einen einzigen Strom. Indem wir die Fluiditäten von Queerness, Migration, Körpern und Wasser ins Zentrum stellen, möchten wir einen künstlerischen Raum schaffen, der neue erzählerische Gemeinschaften und sensorische Solidaritäten bildet.