Überdreht
Spin doctoring, Politik, Medien

Symposium, 19. – 22. Mai 2005

abstracts (pdf)


Kathrin Peters
Consumers, Communities

Dem fotografischen Bild haftete immer schon ein gewisser Konsumismus an, denn aller Kreativitätsbehauptungen zum Trotz nutzt es sich schnell ab. Das gilt besonders für die Privatfotografie. Hier lässt sich die schiere Quantität von Fotografien ähnlicher oder identischer Motive durch ästhetische Qualitätskriterien nur unzureichend organisieren, zumal diese den persönlichen Erinnerungswert des Abgebildeten gar nicht zu fassen bekommen. "One of the reasons people love photos so much is because they are an archive of shared memories", titelt daher flickr.com und liegt damit vielleicht schon falsch. Denn ausgehend von dieser 3,5 Millionen Privatfotografien umfassenden photosharing website möchte ich fragen, ob sich für die fotografische Aktivität unter elektronischen Bedingungen nicht einige Verschiebungen ergeben: Greift die Vorstellung vom fotografischen Bild als Erinnerungsspeicher noch oder wird es nicht eher zum Agenten permanenter Gegenwartsbezogenheit? Richtet sich die Aufmerksamkeit noch länger auf das Gelungensein einzelner Bilder oder nicht vielmehr auf die Möglichkeiten des sharing und sampling? Werden innerhalb der online-communities Ästhetisierungsbestrebungen vom Bild auf eine spielerische Selbststilisierung verlagert, auf die Produktion und den Konsum von life-styles?
Fr. 20.05.| 10.30

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Sabine Hark
"Professionell mit Profil"? Selbstoptimierungstechnologien – Gouvernementalität – Geschlecht

Profil ist in! Das "Secretary Management Institute" umwirbt Sekretärinnen und Assistentinnen mit dem Slogan "Professionelle Assistenz mit Profil" und verspricht mit dem "Denkstil-Tool" "Hermann-Dominanz-Instrument" (H.D.I.) den Weg zum Erfolg! Dieses verhelfe dazu "ungenutze Potenziale und heimliche Stärken" zu entdecken, damit professionelle Assistentinnen "ihren Vorgesetzten noch effektiver entlasten". Das Programm der Berliner Hochschulen "ProFil. Professionalisierung für Frauen in Forschung & Lehre: Mentoring - Training - Netzworking" verheißt, dass die
Schärfung des eigenen Profils und die "Entwicklung der strategischen Kompetenzen und besseres &Mac226;Self-Marketing'" den Weg zur Professur ebnet.
Was beide Programme hier anbieten, ist nicht wenig: Gleich ob Professorin oder Assistentin, Selbstoptimierung ist der Schlüssel zum Erfolg und ohne Berater, neudeutsch: spin doctors geht heute gar nichts mehr.
In meinem Beitrag wird es darum gehen, diese Selbstoptimierungstechniken als Bausteine gouvernementaler Regierungstechnologie zu untersuchen und nach deren ex- und impliziter Geschlechterpolitik zu fragen.
Um optimalen Erfolg zu garantieren, wird das "Hermann-Dominanz-Instrument" zum Einsatz kommen.
Fr. 20.05 | 11.15

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Beatrice von Bismarck
Strategische Reklamationen der Kunst

Ausgangspunkt des Beitrags sollen die aktuellen Überschneidungsflächen zwischen den Bereichen des Ökonomischen und des Künstlerischen sein. Sie ergeben sich aus dem auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Interessen formulierten Vorbildcharakter, der Künstler/innen innerhalb wirtschaftlicher Arbeitszusammenhänge derzeit zugesprochen wird. Die Berührungspunkte ermöglicht dabei ganz maßgeblich das postfordistische Modell immaterieller Arbeit. Drei Fragestellungen sollen mit diesen Prämissen leitend sein: Zum einen diejenige nach den Verfahren, mit denen sich seitens der Kunst Freiräume zurückerobern lassen, die im Rahmen ökonomischer Aneignungen und postindustrieller Selbstausbeutung verloren gegangen zu sein scheinen. In dem Zusammenhang geht es zum zweiten darum, das Überleben der Figur des einzelnen "Autors" und dessen Bedeutung für diejenigen Arbeitszusammenhänge, die sich über immaterielle Arbeit sowohl im künstlerischen als auch im wirtschaftlichen Feld ergeben, nachzugehen. Zum dritten schließlich zielt der Beitrag darauf, ein Paradox nutzbar zu machen, das sich in der für ökonomische Arbeitsbedingungen bestehenden Attraktivität gerade solcher künstlerischer Haltungen um 1970 besteht, die sich nachdrücklich der Kommerzialisierung der Kunst zu verweigern suchten.
Fr. 20.05. | 13.00

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Andrea Sick
EventKultur. Techniken einer erlebnissteigernden Ereignismaschine

Das PR-Modewort seit den 90er Jahren heißt Event. Der Event promotet, wirbt und pflegt Images. Vernissagen, Premieren, Mitarbeiter- und Kundentreffen, Festivals, Multimediainszenierungen aber auch traditionsreiche Feste wie Weihnachten und Silvester werden zu interaktiven Ereignissen mit außergewöhnlichem Erlebnischarakter.
Die EventKultur entwirft Identitätsmaßnahmen, indem sie auf ein Wir-Gefühl setzt, erzeugt durch fokussierte Interaktionen. Volksfeste und Fußballereignisse werden zum Gesamtkunstwerke. Die Wechselwirkung zwischen Erlebnis und Marke bestimmt das Skript.
Auch die Festivalisierung der Stadtentwicklungen durch die Nominierung von europäischen Kulturhauptstädten, gefördert durch Kampagnen wie "Pro. Kultur", entwirft Kultur als Marke. Standardisierte Bausteine werden zusammengesetzt. Nachhaltiges Erleben versprochen. Kollektive Selbstvergewisserung will hier nicht ein gemeinsames Erlebnis von Deutungsmustern produzieren. In der EventKultur arbeitet eine Ereignismaschine an der Schnittstelle von Industrie, Politik, Medien und Kunst, die nur ein Ziel kennt: außergewöhnliche Erlebnisse.
In der EventKultur wird das Erleben selbst ökonomisiert. Ökonomische Strukturen drehen in die Innenwelten, machen das Selbst im Kollektiv zum Selbstesten einer Marke "Kultur".
Fr. 20.05. | 13.45

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Ilka Becker
"We've come a long long way together ..." Mobtaktiken und die Tücken der Selbstreferenzialität

Ausgehend vom Video "Koagulum"der Künstlergruppe Inventory werden unterschiedliche Strategien der Zusammenrottung, der Meutebildung ausdifferenziert und ihre im Sinne von spinning und Störeffekten interventionistischen Potentiale ins Auge gefasst. Diese Praktiken werden zunächst in ihren spezifischen Kontexten verortet, um im kritischen Rückblick auf &Mac226;historische' Positionen von Fluxus bis zur situationistischen Internationale vor allem die Frage der medialen Sichtbarmachung und den damit verbundenen Öffentlichkeits-Begriff in den Mittelpunkt zu stellen. Aktuelle Mobtaktiken, die unter den Begriffen Flashmobs oder adhocracy diskutiert werden, als politische Guerillataktiken zum Einsatz kommen, aber auch Teil ästhetischer Strategien von Performance bis hin zu Musicvideoclips zu sein scheinen, werden nicht erst durch neue Kommunikationsmedien wie Internet und SMS-texting ermöglicht. Vielmehr ist die mediale Sichtbarmachung Voraussetzung für ihre jeweiligen Authentifikations- und Lokalisierungseffekte, die häufig auf der Bühne sog. transitorischer "Nicht-Orte" (Marc Augé) erzielt werden.

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Julia Figdor
"und mit der Einsicht, dass mein Alltag theoriefreundlich ist."

"Was für Auswirkungen haben die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umwälzungen auf die Alltagspraxis der Kollektive und SUBJEKTE?" (aus: Stadt als Beute) Diese Frage könnte als Programm für die Theaterarbeit von Rene Pollesch verstanden werden. Indem Pollesch theoretische Texte auf seine Figuren überträgt, entsteht eine Beziehung zwischen Theorie und Alltag. Koordinaten und Orte, die ehemals dazu dienten das Leben zu organisieren, werden durchlässig. So werden Themen, wie z.B. Stadtentwicklung, Ökonomie, Liebe, Arbeit und Sex in den Stücken Polleschs nicht isoliert voneinander bearbeitet.
Was für Auswirkungen haben die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umwälzungen auf das Theater? Der Inhalt bestimmt die Form. Ist ein Repräsentationstheater heute noch möglich, das auf einen homogenen Ort verweist, in dem Konflikte eindeutig dargestellt und gelöst werden können?
Fr. 20.05. | 15.45


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Ines Kappert
Die Entwirklichung der Gegensätze und die Absage an ein Denken der Vielheiten

Im Diskurs des politischen Mainstream ist derzeit eine immer lauter werdende Absage an Pluralität und Streitkultur zu beobachten, womit letztlich ein demokratisches Selbstverständnis gesellschaftlich verabschiedet wird. Entsprechend gilt im Bereich der Regierungspolitik parteiinterne Uneinigkeit als unprofessionell und Kritik wird als Effekt von Führungsschwäche gewertet. Aber auch im universitären Rahmen bleibt eine seit Jahrzehnten formulierte Kritik am pluralistischen Denken zunehmend unwidersprochen. Und zwar auch von linker Seite. Slavoj Zizek etwa verwies im Rahmen des Kommmunismus-Kongresses in Frankfurt/M. 2003 darauf, dass die Dringlichkeit, neoliberalistischen Tendenzen entgegen zu wirken, das Arbeiten mit poststrukturalistischen Theorieansätzen, und hier allem voran des Kritikansatzes von Judith Butler, nicht mehr erlaube. Die Zeiten seien für Differenzspiele ohne fundierten Begriff einer gesellschaftlichen Systemanalyse zu düster geworden. Feministischer Theoriebildung wurde kurzerhand ein Platzverweis erteilt, mit der sattsam bekannten Begründung, die Geschlechterdiskriminierung sei eben nur ein Nebenwiderspruch.
Grundsätzlich gesprochen, wird im Zuge dieses Poststrukturalismus-Bashings das Denken von Nicht-Identität bzw. der Pluralisierung von (Geschlechter)Identitäten als "überdreht" bzw. dekadent abgewertet. Dies führt nicht zuletzt zur Restauration eines autoritären Denkens in binären Gegensätzen. Dabei aber enthält diese im Effekt restaurative Kritik einen auch von linker Seite ernst zunehmenden Ansatz: Sie verweist auf die Vernachlässigung der Ökonomie- und Klassen-Fragen im Rahmen eines poststrukturalistischen (feministischen) Denkansatzes. Und sie verweist implizit auch auf den Zusammenhang zwischen der Re-Etablierung einer Ideologie der Führung und dem Verschwinden der Analysekategorien von Klasse, Macht und Ökonomie, letztlich dem Verschwinden einer aktualisierten Kapitalismuskritik.

Ich möchte in meinem Vortrag diese Kritik herausarbeiten und in Referenz auf Chantal Mouffe für ein Umdenken im Sinne ihres Denkens der "radikalen Demokratie" unter Bezug eines Politikverständnisses plädieren, dass Grenzen, Fronten und Klassen-Gegensätze nicht ignoriert, sie nicht entwirklicht durch Ausweichen und Übertragen in anthropologische Konstanten (wie Ethnie, Mentalität oder Identität), sondern als Effekte von Aushandlungs- und Verhandlungsprozessen versteht. Anders formuliert: plädiere ich gegen eine Rhetorik oder auch ein Denken des Überdrehens und der Übersteigerung, und schlage stattdessen eine nüchterne Verbindung von Diskursanalyse, Verteidigung der Multitude und Kapitalismuskritik vor.
Fr. 20.05.| 17.30

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Filmpanel:Überdreht im Kino

mit Sabine Nessel, Claudia Reiche, Christine Rüffert,

Moderation: Christine Hanke


Ein Film wird buchstäblich gedreht: Die Filmspule dreht sich bei der Aufnahme und muss sich beim Abspielen im Projektor wieder drehen. In technischer Hinsicht ist das Kino also von Anfang an mit dem Drehen verbunden und bietet sich als Gegenstand und thematisches Feld geradezu an, nach dem Überdrehen zu fragen. Der Filmworkshop »Überdreht im Kino« eröffnet(e) vor diesem Hintergrund im Dezember 2004 das thealit-Laboratorium »Überdreht. Spin Doctoring, Politik, Medien« (siehe separater Flyer), eine Filmreihe schließt sich an (siehe Programm der Filmreihe). Ganz verschiedene Facetten des »Überdrehten« in Film und Fernsehen werden in den Blick geraten sein: Kameradrehungen um verschiedene Achsen eröffnen Dreh-Erfahrungen von Raum und Zeit (Filmprogramm Überdrehte Kamera). In Filmen wie »Opening Night« von John Cassavetes, der grundsätzlich nach der gedrehten Szene die Kamera weiterlaufen ließ – also überdrehte – verwirren sich Ebenen von Film und Realität, von Figur, Schauspielerin und Alter Ego (Anja Streiter). In theoretischer Hinsicht ergeben sich neue Perspektiven für die feministische Filmwissenschaft, so zum Beispiel in Begegnungen feministischer Filmtheorie der 1970/80er Jahre mit Filmstandbild und Katastrophenfilm (Sabine Nessel, Andrea Braidt, Winfried Pauleit). Die Medialität von Film gerät anhand verschiedener Materialien in den Blick: Blut im Splatterfilm, Licht und Schatten in Filmen tanzender Körper, Videokorn im als »queer« titulierten experimentellem Film »Dandy Dust« eröffnen überdrehte Perspektiven auf die filmische Materialität (Petra Lange-Berndt, Ute Holl, Claudia Reiche). Überdrehte Fernseh-Shows und -Serien erweisen sich als Folien flexibler Selbstregulierung (Judith Keilbach, Mira Fliescher). Die Beiträge des Workshops werden online bei www.nachdemfilm.de zur Weiterdiskussion bereitgestellt. Auf dem Panel »Überdreht im Kino« wird der Faden von Workshop, Filmreihe und Online-Diskussion wieder aufgenommen: Im Gespräch einiger Workshop-Teilnehmerinnen stellen wir die Facetten überdrehten Nachdenkens über und mit Film, Kino und Fernsehen resumierend vor, wollen sie noch einmal reflektieren und weiter diskutieren.
Fr. 20.05.| 17.30

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Ulrike Vedder
Spekulieren und Ruinieren: Am Siedepunkt von Geld und Literatur.

So wie Historiker schon den Beginn des kapitalistischen Wirtschaftens in
der frühen Neuzeit als "Hochspannung" (Braudel) diagnostizieren, kann
zum Ende des 19. Jahrhunderts von einem Heißlaufen des Kapitalismus
gesprochen werden, das sich bis in die Literatur niedergeschlagen hat.
Eine ebenso pointierte wie unterhaltsame Darstellung der entfesselten
ökonomischen Spekulation bildet der Roman "Das Geld" von Emile Zola, der
den Einsatz und die Überreizung finanzieller Mittel rund um die
Eroberung der Ressourcen des Orients - mit Hilfe des Börsengangs der
Transportmedien Schiffahrt und Eisenbahn - immer wieder verknüpft mit
korrupten Kommunikationsmedien, mit haltlosem Sex, mit Antijudaismus,
mit körperlichem Verfall usw. Die diversen Idiosynkrasien und
Machenschaften rund um die Pariser Börse werden in dem Roman ökonomisch
und psychologisch auf scharfsinnige Weise gezeigt und - ganz zeittypisch
mit Degenerationstheorien verbunden.
Sa. 21.05. | 9.30

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Sibylle Peters
Spin-Doctors/Vortragsperformances: Überlagerungen der Rede zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik

Die 'Lecture-Performance' ist ein Format, das zwischen wissenschaftlicher und politischer Rede, szientifischer Demonstration und künstlerischer Präsentation changiert. Der oder die Vortragende agiert dabei in mehrfacher Hinsicht als 'Spin Doctor': Oft ist das Rednerpult zugleich DJ- und VJ-Pult, also eine Schaltzentrale, von der aus Einspielungen unterschiedlichster Genres und kontingenter Herkunft gesteuert werden; die Argumentation bzw. Moderation wird durch szenische Elemente, Live-Acts, Interaktionen mit dem Publikum ergänzt. Aus dieser Mixtur entsteht Pop-Agitprop - ein Geschehen, das zuweilen virtuos von einer diskursiven Schnittstelle zur nächsten springt, zuweilen aber auch zwischen allen Stühlen landet. Was geschieht, wenn so unterschiedliche Szenarien der Rede übereingeblendet werden? Wie macht sich die Geschichte ihrer diskursiven Differenzierung dabei bemerkbar? Wie ändert sich der Status der Einspielungen je nach aktuellem Rede-Szenario? Bedeutet 'Liveness' in den verschiedenen Szenarien eigentlich das gleiche? Und hätte, wenn die/der Vortragende die Register wechselt, nicht auch das Publikum sich jeweils in ein anderes zu verwandeln?
Sa. 21.05. | 10.30

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Susanne Bauer
Wissensproduktion als Panoptikon, Überdrehung oder Paralleluniversum?

An der Schnittstelle zwischen molekularbiologischer Forschung, Biostatistik und medizinischer Anwendung verspricht die Epidemiologie, Überblick zu schaffen über unstete 'Populationen' und deren Gesundheit und Krankheit. Mithilfe flexibler Forschungsdesigns werden ätiologische Hypothesen getestet, Verursachungsmechanismen modelliert oder die Effizienz von Interventionen evaluiert. In einer epistemischen Camouflage experimenteller Praxis werden durch trickreiche Studiendesigns 'Quasi-Experimente' durchgeführt. Um die Vielzahl epidemiologischer Einzelstudien, die wiederum die Fachzeitschriften 'bevölkern', zu überblicken, werden Metaanalysen durchgeführt: aus panoptischer Perspektive wird der 'body of evidence' analog zum Bevölkerungskörper abgebildet. Auch die Wissenschaftsforschung nimmt die Wissensproduktion von einem vermeintlichen 'Außen' in den Blick und beschreibt die Evidenzen als sozial, historisch und medial kontingent. Der Vortrag geht den Spinnings überdrehender Wissenschaften sowie ihren formalen Verfahren und Visualisierungen nach. Inwieweit kann der Einsatz der Figur der Überdrehung durch eigene Effekte überraschen – wie viele Paralleluniversen sollen es sein?
Sa. 21.05. | 11.15

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Julika Funk
Fetisch: Fetisch des Fetisch

Kaum ein Text zum Fetischismus lässt sich das Bonmot entgehen, die Kulturwissenschaften hätten ein fetischistisches Verhältnis zum Thema Fetisch entwickelt. Diese Formulierung ließe sich unendlich weiterdrehen. Fetisch: Fetisch des Fetisch. Usw. Die Theorie wird dabei immer wieder mit der Anforderung der Konkretion im Konzept des Fetisch konfrontiert. Der Begriff verdinglicht sich, der Fetisch kreist um sich selbst. Der Fetischismus des Fremden und Primitiven ist der eigene. Die Tendenz zur Abstraktion und Metatheorie seit Freud löst die Spannung nicht. Sie vernachlässigt vielmehr die Herkunft des Konzepts aus einer ambivalenten anthropologischen Strategie von Einschluss und Ausgrenzung, die auf der Ebene der Theorie nichts als eine strukturelle Wiederholung erfährt. Dabei gilt es zu entdecken, dass von Anfang an der Fetisch als belangloser und doch bedeutender Gegenstand, als Zeichen, dessen Zeichencharakter in Frage steht, irritiert.
Sa. 21.05. | 12.00

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Christine Hanke
Flug und Bild unter Kontrolle?

Testpiloten, auch Spin Doctors genannt, reizen die Grenzen von Kampfjets aus: Im Trudeltest wird die Maschine absichtlich überzogen, um zu testen, wie den Gefahren des Trudelns entgegnet werden kann. Überdrehung und Ausbalancieren gehören hier zum Übungsprogramm, wobei neue Flugkontrollsysteme dem Piloten mit Pfeilanzeigen die rettenden Lenkmanöver vorgeben. Bessere oder richtigere Visualisierungen statistischer Gefahrenauswertungen hätten aus statistisch-affirmativer Perspektive auch die Explosion der Raumfähre Columbia verhindern können – der »endemische Gebrauch« von PowerPoint bei der NASA wird hierbei kritisiert.
Entlang von Raumfahrt- und Flug-Motiven frage ich nach Formen des visualisierenden Spin Doctoring. Wie werden Daten visualisiert und welche Effekte entstehen dabei? Gibt es bessere und schlechtere Bilder? Wie verhält sich die Arbitrarität von Datenvisualisierungen zur Relevanz handlungsanleitender Evidenzproduktion? In den Blick geraten visuelle Spin Doctorings, Overspins und Spin Offs.
Sa. 21.05. | 14.00

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Helene von Oldenburg
Entanglement – Spooky Action at a Distance

Teleportation im submikroskopischen quantenphysikalischen Bereich funktioniert mittels Entanglement. Das Phänomen Entanglement beschreibt die Beziehung zwischen zwei Teilchen, die durch einen gemeinsamen Prozess so miteinander verknüpft sind, dass das was dem einen Teilchen passiert, immer auch dem zweiten passiert – egal wie weit entfernt es ist.
Ein Versuchsaufbau zum quantenphysikalischen Nachweis von Entanglement und des dort stattfindenden Prozesses der Teleportation haben strukturelle Parallelen mit dem Setting, mit dem Psychologen das Vorhandensein von Telepathie nachweisen wollen, sowie der Beschreibung des dabei ablaufenden Prozesses.

Nachgewiesen ist das Phänomen Entanglement bisher nur für die quantenphysikalische Welt. Die interessante Frage ist die der Grenze zwischen quantenphysikalischer Welt und der Welt, die wir mit unseren Sinnen erfassen können. Bereiche, in denen völlig verschiedene physikalische Gesetze gelten.

Bisher fehlt die theoretische Kooperation zwischen quantenphysikalischen und telepathischen Versuchssettings.
Sa. 21.05. | 14.45

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Ausstellung || 5.2.-20.2.2005 || Eröffnung: Fr. 4.2.2005, 20.00
Helene von Oldenburg Entangelment - Spooky Action at a Distance

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Kunstpanel: Zur Ausstellung "Überdreht" mit Künstlerinnen und Kuratorinnen der Ausstellung                Videodokumentation von Lola Castro Ruiz; Moderation: Claudia Reiche

der Ausstellungsraum: Vor dem Steintor 174,Bremen

Foto: Gesa Mietzner
Grundriss: Hendrik Weiner
Sa. 21.05. | 16.00

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Gabriele Werner
Du sollst nicht töten.
US -amerikanischer religiöser Fanatismus, Folter und der weibliche Soldat

Ausgehend von einem Beitrag in der Sendung "Kulturzeit" über die
Missionierungstaten amerikanischer religiöser Fanatiker im Irak und der
Ausstellung in Dresden "Die zehn Gebote" soll der Frage nachgegangen werden,
welche hilfslosen Unternehmungen zu beobachten sind, um Wertegemeinschaften auf der Grundlage von alten Bildern wieder neu herzustellen. Stören Folterfotos und weibliche Soldaten die Reformulierung tradierter Werte? Oder sind sie nicht vielmehr dafür notwendig?
So. 22.05. | 10.30

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Sigrid Adorf
1963: Der kluge Mann baut tief, eine Frau fliegt ins All und ein kleines Mädchen lupft eine Fahne .

In dem Jahr, in dem eine Kugel den Hinterkopf des amerikanischen Präsidenten durchschlägt und eine russische, kugelförmige Raumkapsel erstmalig von einer Frau besetzt in 70 Stunden die Welt umfliegt, kniet Caroline Kennedy neben ihrer Mutter vor einer geschlossenen Kiste, deren Inneres ihr verborgen bleibt. Was das Mädchen, das die Flagge offenbar anhebt, um drunter zu schauen, dort wirklich suchte, bleibt dagegen den Zuschauenden verborgen. Jahre später wird die rechtsausgebildete Linkshänderin in ihren Büchern zum Recht auf Privatheit, Zu unserem Schutz und ihrem Handbuch einer Patriotin als Antwort auf den September 2001 den fehlenden Blick unter das Banner durch Images einer amerikanischen Vision ersetzen. Einer Vision, die häufiger schon zu Grabe getragen wurde und doch hartnäckige Überlebenschancen zeigt. Mann baute tief im privaten Bunkerbau und hoch in den Himmel hinein, der zum Umraum mobiler Wohneinheiten, wie dem Raumschiff Erde, erkärt wurde. Was aber indizierte die zumeist kugelförmige Gestalt der Sorge um sich?
Sa. 21.05. | 17.45

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Gerburg Treusch-Dieter
NV-Solo oder der Hase kam nie an. Bewegungsaspekte einer Erwirtschaftungskultur

Wenn etwas durchdreht, läuft es leer, entweder es wird heiss und verschmort, oder es leiert aus und steht still. Beide Bewegungen zusammen ergeben die des Hasen, der zwischen Igel und Igel spurtet, indem er sich zunehmend um sich selber dreht, denn die Igel rühren sich nicht. Sie sind Struktur, die innerhalb der irreversiblen Arbeitslosigkeit heute, wie die Igel im Märchen, zum Sieg entschlossen ist. Der Hase wird zur Strecke gebracht. Dabei war gerade er derjenige, der vom arbeitslosen Käufer von Arbeit zu seinem eigenen Arbeitgeber mutierte, gerade er schuftete als Unternehmer seiner selbst, der sein eigener Leiharbeiter war, gerade er war als Prototyp einer Ich-AG, die nach dem Modell von NV-Solo (Normalvertrag für Schauspieler) funktionierte, entrepreneurial und kreatural. In memoriam des Schicksals des Hasen untersucht der Vortrag den neuen Stellenwert von Kreativität, die heute den Rohstoff Arbeitskraft zu ersetzen und dabei ihre Geschichte der Marginalisierung innerhalb einer Erwirtschaftungskultur zu übertrumpfen hat, in der Innovation von Inflation nicht zu unterscheiden ist. Auch der Hase wurde, zwischen den Igeln verendend, gefilmt, womit er immerhin im Tod noch einen Billigjob kreierte.
Sa. 21.05. | 18.45

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Ausstellung || 10.5.2005, 20.00
Elke Heitmueller, Nan Mellinger, Gerburg Treusch-Dieter
MOIRA 2005 Warteschleifen und Übersprungshandlungen

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Pink Punk
FAIR DEAL

Performance (Foyer)

Two young female artists PINK PUNK (Kristin Kalamees and Sandra Jõgeva) stand, holding signs that say "Give us money, we are pretty" and bags for money. They wear tacky ballerina gowns, a lot of make up and big hairdos, giving the impression of oversized Barbie-dolls or transvestite-like caricatures of women. They have made an effort to really look pretty.
Fair Deal deals with the tragicomedy of an incomplete consumption-society. The countries of Eastern Europe belong mentally to the West, having generated the same material exigencies in its habitants. But the economic situation is different. Fair Deal also raises the problems connected with the artist's social role, deals with unemployment as a painful social phenomenon, overproduction of artists and an extremely competitive job market caused by that. It keeps alive the eternal discussion about woman as an object of art. Woman as a sexual object is still one of the leading themes in contemporary art. With their tacky appearance the girls lay stress upon what society acquires from a woman, they amplify the fact that women should look pretty. They take advantage of that fact. This is girlpower.

Sa. 21.05.


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Ulrike Bergermann
Castingshows, Selbstdrehtechnologien, falsche Flaschen. Zur Sichtbarkeit von Drehmodellen

Ich will nur singen und tanzen. Das ist mein Leben. Nicht mehr nur Verinnerlichung eines äußeren Zwangs, ist hier der 'innere Drang' zum Modell einer Ökonomie geworden, die in Reality-TV-Formaten und Casting-Dokus stattfindet. Freiwilligkeit und Regeln spielen sich nicht mehr nur zwischen Gecasteten und Sendern/Produzenten ab, das 'votende' Publikum ist konstitutiv hineingedreht: ich sage vor der Kamera, dass diese Tätigkeit mein Leben ist, denn das wollen die hören, aber ich meine es ja wirklich, stelle nicht nur dar, sondern bin, was in jedem von alleine tätig wird, die Nachfrage ist die Vorschrift, und die Lust besteht in ihrer Verschachtelung. Drehmodelle haben in diesen Medienformaten ihr Display gefunden, Displays schrauben die Modelle weiter. Das Erlebnis/Format hat in seinen Selbst/Regeln keinen Anfang und kein Ende, Innen und Außen (wie ein Möbiusband), es lässt sich nicht mehr auf zwei Bandseiten beziehen (was Ausgangspunkt für das gouvernementale Verhältnis von Individuum und Staat war). Die Selbsts, verteilt auf weitere Instanzen und Technologien, sind so schwer begrifflich einzuholen wie den Visualisierungen mehrdimensionaler Umstülpungen stets hinterher – etwa einer 'Möbiusröhre', der Kleinschen Flasche.
So. 22.05. | 12.30

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Daniela Dröscher
"Wer sich dreht, fällt nicht um". Übertreibungen des Nullpunkts bei Yoko Tawada

Wem bei Tawadas Schreiben nicht schwindelig wird, der übertreibt wohl maßlos mit seiner Zentrierung. Mit jeder Trope, jedem Zeichen, gehen die Sinne über, steigern sich unablässig die Bezüge. Als Allegorie einer performativen Textpraxis ver-rückt etwa die Versetzung Ledas in Opium für Ovid auf eine leiernde, um sich selbst kreisende Schallplatte an einen Nullpunkt von Theorie und Lesepraxis. An ihm drohen Identitäts-Bildungen wie 'Frau' und 'Fremde' zu ermüden. Denn Ledas Medium zwingt zur Beschleunigung, schleudert Begriffe von sich, will Stimme, Tanz, Ereignis sein. Wie diesem Text begegnen, der sich in seinem Tropen-Fieber zugleich zu versiegeln scheint? Den Stecker ziehen? Ins Loch der Platte fallen? Oder vielleicht: Sich mitdrehen, zeigen, wie ich die Überdrehungen des Textes unterbreche, und er mein Begehren unterbricht?
Fragen: Ist dieses Begehren ethisch? Denn Leda ist Single und d.h. singulär. Dreht man sich in sich selbst und im Text, rührt man an eine Singularität, welche die Spur eines Anderen trägt und mich um Antwort anruft.
So. 22.05. | 13.15

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Doro Wiese
Pessimismus organisieren!

In seinem Aufsatz Der Sürrealismus (1929) gibt Walter Benjamin der Kritik an bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen eine neue, radikale Stoßrichtung. Gegen die realitätsferne Bilderflut der bürgerlichen Linken, die in größtem Optimismus "Engel, Reichtum, Freiheit" beschwören, setzt er die Forderung Nevilles, den Pessimismus zu organisieren. Nur so komme man der Frage nahe, ob die Voraussetzungen der Revolution in der Änderung der Gesinnung oder der äußeren Verhältnisse liegen. Zudem befördere man die moralische Metapher aus der Politik heraus und entdecke "im Raum des politischen Handelns den hundertprozentigen Bildraum". Gibt es zeitgenössische Verfahren, die den Forderungen von Benjamin nachkommen? Unter diesem Gesichtspunkt wird Sibylle Bergs Roman Ende gut befragt werden. Bei Berg sieht die Welt ohne moralische Rückendeckung ungewohnt aus: "Elend für alle." Die Vortragende wird verdeutlichen, warum die Organisierung des Pessimismus die Losung der Stunde sein kann.
So. 22.05. | 10.30

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Christine Karallus
Ästhetische Ermittlungsarbeit

Im April 1916 wird eine Frauenleiche in Stettin in einem Reisekorb entdeckt.
Im Laufe der Ermittlungen geraten zwei eng mit der Toten befreundete Frauen
in Tatverdacht und gestehen, die Tote, zum Kaffee in ihre Friseurwohnung
eingeladen und ihr dort durch mehrere kräftige Schnitte mit einem
Rasiermesser die Halsschlagader durchschnitten zu haben.
Erstmalig wird diesem, das, dem Realen "ver/ent-rückte" Ereignis, dem, was
auf eine Art vollkommen "überdreht" erscheint, um 1900 eine mediale
Visualität verliehen. Die Fotografie findet Eingang in die Prozeduren der
Tatortsicherung und überführt das Geschehen in eine narrative visuelle
Ordnung, formt es zu einem lesbaren analysierbaren Akt um, den eine solche
Tat per se eigentlich nicht besitzt. Bei dieser Form der ästhetischen
Semiotisierung wird das »Überdrehte« in der Regel liquidiert.
In den letzten Jahren docken eine Reihe zeitgenössischer Künstler und
Künstlerinnen mit ihren fotografischen Arbeiten an das Bildrepertoire der
kriminalistischen Tatortfotografie an, aktivieren diesen Bildtypus und
machen ihn für ihre Bildaussage produktiv. In meinem Vortrag interessiert
die Frage, auf welche Weise dies geschieht und wie und ob sich dabei der
Bildraum auf das »Überdrehte« hin öffnet?
So. 22.05. | 13.15

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Sonja Eismann, Christine Erharter
Sound Lecture

In einem Vortrag, der Fakten, Theorie und Entertainment zu einer popfeministischen Edutainment Sound Lecture fusioniert, skizzieren Christiane Erharter und Sonja Eismann die Evolution vom female punk der 70er Jahre über die weiblichen New-Wave-Bands der 80er Jahre bis hin zu den performativen Strategien zeitgenössischer female electronics. Anhand von Musikbeispielen, Interviewausschnitten, Multimediaeinblendungen und dialogischen Erläuterungen werden Parallelen und Weiterentwicklungen im Umgang mit Gender Roles und ihrer Dekonstruktion, respektloser Do-It-Yourself-Attitüde und patriarchalisch verkrusteten Strukturen in vermeintlich alternativen Kontexten thematisiert. Nicht zuletzt wird damit eine Genealogie von Künstlerinnen in einem wichtigen Teil der musikalischen Subkultur sichtbar gemacht, die verhindert, dass das sprichwörtliche Rad von jeder nachfolgenden Generation aktiver Frauen immer wieder neu erfunden werden muss.
So. 22.05., 14.00

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Ausstellung || 9.4.-24.4.2005 | Eröffnung: Fr.8.4.2005, 20.00
Sonja Eismann, Christiane Erharter Re-Punk Electronic Music


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