Mit dem Drehen in technischer Hinsicht ist das Kino von
Anfang an verbunden. Ein Film wird buchstäblich gedreht:
Die Filmspule dreht sich bei der Aufnahme und muss sich
beim Abspielen im Projektor wieder drehen.
Doch wo und wie dreht das Kino durch? Kameradrehungen
um verschiedene Achsen eröffnen Dreh-Erfahrungen
von Raum und Zeit. In einem Setting, in dem die Frau des
Regisseurs eine alternde Schauspielerin spielt, die auf
einer Theaterbühne ihre Exzentrität ausagiert,
geraten Schauspielerin, Figur, Alter Ego Realität
und Film ins Rotieren. Begegnungen feministischer
Filmtheorie der 1970er und 1980er mit Filmstandbild und
Katastrophenfilm eröffnen in neuen Windungen aktuelle
Perspektiven für die feministische Filmwissenschaft.
Das Drehmoment der Medialität von Film gerät
anhand spezifischer Materialien wie Blut, Licht und experimentellem
Videokorn in den Blick. Auch das Fernsehen zeigt sich
überdreht in TV-Shows und -Serien.
In Vorträgen, Gesprächen und Filmen werden Momente
des Überdrehens von Film und Fernsehen ergründet.
Workshop und Filmreihe im Rahmen von Ȇberdreht.
Spin doctoring, Politik, Medien«. Veranstaltet von
thealit Frauen.Kultur.Labor Bremen in Zusammenarbeit mit
Kino 46 und dem Studiengang Kunstwissenschaft & Pädagogik
der Universität Bremen.
abstracts | abstracts
(pdf)
Die
gesamten Vortragsmanuskripte des Filmworkshops finden
sich in der No 6 des
Internetmagazins www.nachdemfilm.de
Überdreht im Kino
im Kino 46, Bremen
18.00 Begrüßung
Die überdrehte Kamera - Kurzfilme
19.30 Christine Hanke, Potsdam: Einführung in »Überdreht im Kino«
20.00 > Anja Streiter, Berlin: Just be yourself! Which self?
zu »Opening Night« von John Cassavetes
21.00 Film: Opening Night USA 1977, Regie: John Cassavetes,
mit Gena Rowlands, 147 Min., OmU
Theorie-Perspektiven
10.00 > Winfried Pauleit, Bremen: The Reconsidered reconsidered.
Mary Ann Doanes feministische Theoriearbeit zwischen Standbild und Bewegungsbild
11.00 > Sabine Nessel, Frankfurt: Geschlecht und Ereignis Feministische Filmtheorie weitergedacht am Leitfaden von »Twister«
12.00 Kaffee
12.30 Diskussion Perspektiven feministischer Filmwissenschaft (mit > Andrea Braidt, Wien)
13.30 Mittag
Materialitäten
14.30 > Claudia Reiche, Hamburg: Zur Geschlechtlichkeit des »Fernsehrauschens« in Hans Scheirls »Dandy Dust«
15.30 > Petra Lange-Berndt, Hamburg: Blut/Farben.
Von der Übertreibung zur Überdrehung im Splatterfilm
16.30 Kaffee
16.45 > Ute Holl, Weimar: Schöne Fusion von Licht und Bewegung
18.00 Film: Twister USA 1996, Regie: Jan de Bont, mit Bill Paxton, Helen Hunt, 113 Min.
20.30 Film: Tausendschönchen, CSSR 1966, Regie: Vera Chytilová, mit Jitka Verhova, Ivana Karbanova, 74 Min.
22.00 Film: Dandy Dust, UK/Ö 1998, Regie: Hans Scheirl, 94 Min.
Fernsehen
11.00 > Judith Keilbach, Berlin: MTV goes crazy.
Überdrehte Stars, Grenzen der Normalität und Selbstregulierung auf MTV
12.00 > Mira Fliescher, Berlin: »Den Song schneller hören. «
Mit »Ally McBeal« das Recht des Post/Feminismus verdrehen
13.00 Umtrunk und Ausklang
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