Überdreht
Spin doctoring, Politik, Medien

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Allgemeine Pressemitteilung


Laboratorium:

Filme/Filmworkshop - Ausstellungen - Symposium

vom 10.12.04-22.5.05

überdreht erscheinen viele Entwicklungen in Politik, Medien, Kunst. Wie lassen Bilder, Filme, Kunst-werke, Aktionen eine Reaktion auf die alltägliche Spirale der Absurditäten erkennen? Auch kritische Strategien sind nicht mehr grenzüberschreitend, richten sich nicht mehr 'gegen' etwas, sondern sind z.B. eher 'abgedreht' in ihrer Art, Bekanntes im neuen Kontext zu wiederholen, bis das Ergebnis verrückt erscheint.
Wir sagen: es ist Zeit für neue Agitprop-Strategien. Wir fragen: Was wollen wir nach Disziplinar- und Kontrollgesellschaft? Wie kann in Wissenschaft und Kunst über solche Verrücktheiten nachgedacht werden? Kann es produktiv sein, selbst überdrehte Denkfiguren zu benutzen? Dieser Frage werden Forscherinnen und Aktivistinnen aus dem Wissenschafts-, Kunst- und Medienbereich nachgehen und ihre Analysen und Vorschläge präsentieren.
Eine öffentliche internationale Ausschreibung hat Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Aktivis-tinnen dazu auffordert, Ereignisse, Werke, Theorien zu präsentieren, von denen zu sagen ist: das ist zuviel. Die Auswahl wird im Laboratorium von Dezember 2004 - Mai 2005 dargeboten.

Das Projekt findet im Rahmen von Bremens Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2010 statt und wird vom Kulturhauptstadtsfonds gefördert.

Filmworkshop (vom 10-12.12.2004) /Filmreihe (von Dezember 2004-Mai 2005): Analysiert werden die aktuellen Überdrehungen im Vampir-, Splatter- und Katastrophenfilm, präsentiert werden Relektüren feministischer und queerer Filme und Theorien und am Beispiel von Tanzfilm einerseits und Filmstandbild andererseits wird die Medienspezifik des filmischen Überdrehens in den Blick genommen.

Ausstellungen/Performances (vom 16. Januar bis 22. Mai 2005, Eröffnung der Ausstellung am So.16.1.19h, Vor dem Steintor 174): Ausgewählte Kunstprojekte benutzen überdrehte Denkfiguren. Arbeiten unterschiedlicher Form (Musik, Video, Installation, Theater, Internet, Konzept...) werden in einem leer stehenden La-denraum im Stadtzentrum als wechselnde Ausstellungen gezeigt. U.a. werden auch konkrete Angebote an ein Publi-kum gemacht. Außerdem finden Konzerte und Performances statt, die die Überdrehung selbst praktizieren.

Das Symposium (vom 19.-22.5.2005 in der Galerie Rabus, Plantage 13) wird sich mit 'überdrehten Ökonomien' in theoretischen, politischen, künstlerischen... Bereichen beschäftigen und möglicherweise gerade in ihren Überschneidungen aktuelle Figuren von Aneignungen und (Wieder)Aneignungen nachzeichnen. Die einge-reich-ten Abstracts lassen zwei Tendenzen erkennen: einmal ein Interesse an der Frage nach Handlungsoptionen, nach Öffnungen auch geschlossen wirkender 'Zirkulationen' und 'Kreise', zum zweiten eine Öffnung auch in den eigenen Arbeitsverfahren, wenn Beteiligte sowohl aus dem akademischen als auch dem künstlerischen Bereich mit Perfor-mance-Elementen arbeiten wollen und damit die Form eines Symposiums durch Mittel aus dem künstlerischen Bereich zur Disposition stellen.

Kuratiert von: Dr. Ulrike Bergermann, Christine Hanke, Dr. Andrea Sick

Kooperationspartner: Studiengang Kunstwissenschaft & Pädagogik, Universität Bremen; Forschungsnetz: nachdemfilm (Berlin); Kino 46 Bremen; Landeszentrale für Politische Bildung, Bremen; Senator für Kultur Bremen; Bremen Kulturhauptstadt Europas 2010, Heinrich Böll Stiftung Bremen, Galerie Rabus Bremen

Ausstellungen: 16. Januar 2005 - 22. Mai 2005, Vor dem Steintor 174 (ehemals Lampenladen)

Symposium: 20.-22. Mai 2005 (Galerie Rabus, Plantage 13)
Eröffnung der Ausstellungsreihe am 16.1. 19h, Vor dem Steintor 174


Kontakt/Ansprechpartnerin: Andrea Sick T: 0049-421-701632 ; sickatthealit.de