Youngji Cho (@ozzoozzoozzo) ist eine transdisziplinäre Medienkünstlerin und Forscherin, die in Südkorea und Deutschland lebt. Ihre Arbeit befasst sich mit den Themen Zirkulation und Harmonie zwischen Kunst und Technologie, lebenden und nicht lebenden Wesen sowie Natur und Nicht-Natur. Ihr besonderes Interesse gilt der Machtdynamik zwischen allen (nicht-)wahrnehmbaren (Nicht-)Wesen, welches an ihre südkoreanische Wurzel anschließt. Dabei konzentriert sie sich besonders auf die Traumata in koreanischen Körpern, die durch die Geschichte der Kolonisierung und Teilung entstanden sind, und darauf, wie diese als ostasiatische Frau, die im Westen lebt, ihr tägliches Leben mit (Mikro-)Aggressionen und Diskriminierungen beeinflussen. Sie stellte ihre Kunstwerke bei Sonic Acts, V2_ lab for unstable media, dem Nederland film festival, dem Waterlight Festival und anderen Veranstaltungen in Südkorea, Italien und den Niederlanden aus. In den letzten zwei Jahren unterrichtete sie Digital Transformation Design, DEI (Diversity, Equity, and Inclusion) und Creative Coding an der Amsterdam University of Applied Science.
Katja Striedelmeyer (@_ka__st) interessiert sich für Prozesse an der Schnittstelle von Ökologien und Technologien mit einem Fokus auf die Beziehungen zwischen Menschen und nicht-menschlichen Lebewesen, die vom Anthropozän betroffen sind. Ihre Arbeit konzentriert sich auf das Konzept der Konnektivität nicht nur durch Daten oder Materialität, sondern auch durch Verwandtschaft und Fürsorge. Neben multimedialen installativen Arbeiten zeichnet sich ihre künstlerische Praxis durch die Schaffung von Gelegenheiten zum Wissensaustausch und Empowerment durch die Moderation von Workshops mit einem queeren und feministischen Ansatz aus. Sie hat ihre Arbeiten in Bremen ausgestellt und Workshops in Hannover, Oldenburg und zuletzt beim dreizehngrad und circa106 in Bremen gehalten. Sie pendelt zwischen Oldenburg und Bremen in Deutschland.
Wir sind hier, gemeinsam und vorübergehend, ausgehend von unseren eigenen Wegen und Wurzeln. Indem wir die Zeit und den Raum mit den Wesen und/oder Nicht-Wesen um uns herum teilen, beeinflussen und formen wir uns ständig gegenseitig: Ich, du und wir/uns. Bleibende Erinnerungen und die geteilte Gegenwart wirken sich ständig auf unser Sein aus.
Das Teilen von Zeit und Raum mit anderen Wesen ist kostbar. Die Erfahrung davon kann zu einer lang anhaltenden Erinnerung werden, auch wenn die Menge der geteilten Zeit und des geteilten Raums begrenzt ist. Es bleiben uns Erinnerungen, die die Vergangenheit prägten und die Gegenwart und Zukunft gestalten. Diese Erinnerungen mit anderen zu teilen, ist eine Möglichkeit, eine Verbindung zur Vergangenheit, aber auch zur Gegenwart und zur gemeinsamen Zukunft herzustellen.
Während des Workshops sind die TeilnehmerInnen eingeladen, individuelle Formen der Erinnerung in Form von Stempeln zu gestalten. Die mit leitfähiger Tinte erstellten Abdrücke werden für eine kollektive Installation eines Stromkreises im thealit Arbeitszimmer verwendet, um die Lichter der gemeinsamen Erinnerungen zu aktivieren.