The
Art
of
Emergency

Mari Lena Rapprich & Florian Witt


Mari Lena Rapprich

Mari Lena Rapprich ist Künstler:in, Kurator:in und Researcher, lebt in Bremen und arbeitet zwischen systematischen Zeichnungen und experimentellen Klanglandschaften. Ausgangspunkt sind häufig Schreib- und Ordnungssysteme, denen sich die Hand unterzuordnen hat. Vorhandene Systeme dienen als Handlungsanweisung für zeichnerische und/oder auditive Prozesse, in denen die Wiederholung, rhythmische Bewegungen, das Scheitern als produktiver Moment und Zeitlichkeit angelegt sind. 2020 publizierte Mari Lena das Künstler:inbuch «Repeat» mit dem dazugehörigen Tape «24:06». Aktuell forscht Mari Lena künstlerisch wie wissenschaftlich zur Analogie von Zeichnung und Weben sowie zum Ton im Film.


Florian Witt

Florian Witt ist Künstler:in, lebt in Bremen und arbeitet zeichnerisch-malerisch auf/mit Papier, Leinwänden, Holzkonstruktionen und Skulpturen. Oftmals bestehen die zeichnerischen Übersetzungen von menschlichen Artefakten, Infrastrukturen und architektonischen Konstruktionen nur als fragmentarischen Formen und werden sowohl in ihrer Aneignung dekonstruiert und neu zusammengesetzt als auch durch das Material selbst, welches sich durch mehrfach überlagerte Farbschichten, dilettantischen Holzschnitte und humorvolle Doppeldeutigkeiten zusammensetzt. Außerdem publiziert Florian Künstler:inbücher wie «wtwp – do we die is why we do», 2020 und «call of voice – Reisezeichnungen», 2023.


Tower Place

Mari Lena Rapprich und Florian Witt werden verschiedene (zeichnerische) Zugriffe erproben und ausgehend von dem Spiel Jenga die Stabilität und Instabilität von Systemen untersuchen. ‘Tower Place’ ist als ergebnisoffenes, künstlerisches Experiment gedacht, welches sich in Baustein, Zeichnung, Text und Publikation finden kann.

Ausgangspunkt ist das Gesellschaftsspiel Jenga – Jenga ist Swahili und bedeutet Bau.

In vermuteter Parallelität zu gesellschaftlichen Systemen geht es auch bei Jenga um Gedanken des stetigen Weiterbaus, drohenden Zusammenbrüchen und einer immer währenden Sehnsucht nach Stabilität. Der Ausnahmezustand ist hier allerdings normal, sogar fester und gewünschter Bestandteil des Spielverlaufs. Direkte und indirekte Übersetzungen bieten sich an, um Handlungsprämisse und Perspektiven für die Echtwelt zu finden und/oder zu entwickeln. Kein Bau ohne Intention.

Reverse Engineering eines Spiels, um sich notwendigen gesellschaftlichen Fragen anzunähern. Um einen Ausblick zu bekommen, muss der Turm groß werden. Bausteine sind begrenzt, je besser die Aussicht, desto instabiler die Basis. Der Zusammensturz gehört dazu, der Wiederaufbau auch.

Ist das wirklich eine Krise?


Samstag 27. Januar // 17 Uhr
Präsentation

Mari Lena Rapprich und Florian Witt laden anlässlich ihrer Residency Tower Place zu einer Präsentation ein: Samstag den 27. Januar, ab 17 Uhr  im Arbeitszimmer thealit, St.-Jürgen-Straße 157/159 in Bremen. 

Ausgangspunkt für Tower Place bildet ein Gesellschafts- und Geschicklichkeitsspiel, Jenga, das neu reflektiert und erforscht wird. Was lässt sich mittels der dort spielerisch geregelten Elemente Fundament, Statik, Konstruktion, Intention innerhalb des Spielkontexts – und darüber hinaus – verstehen? 

Kommt spielen und denken!