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Die Primas (Moira Anouk & Marcela Andrea)


Hello World, wir sind Die Primas—Marcela und Moira, ein Duo des experimentellen maricón-Folklore. Wir erkunden populäre Erinnerungen durch die queere Sprache, indem wir Musik, Performance und Medienkunst einsetzen.

Unser Name, Die Primas, spielt mit der sprachlichen Vielfalt: Im chilenischen maricón-Slangbedeutet „prima“ eine enge Freundin, während „Prima!“ auf Deutsch „fantastisch“ heißt.

Obwohl wir in Bremen ansässig sind, stammen wir aus den Anden, und unsere Arbeit bewegt sich zwischen Widerstand und Feier. Für uns ist Queerness eine Lebensweise—ausgedrückt durch Zuneigung, Humor und Mut—verwurzelt im Alltäglichen und Unperfekten.

Las heridas se parchan con dólares*

*(Die Wunden werden mit Dollar geflickt)

Wir schlagen vor, die kuir (lateinamerikanische „queer“) performative, musikalische und poetische Szene in Chile von der Diktatur bis heute zu erforschen und dabei den Einfluss des neoliberalen Kapitalismus auf den queeren Ausdruck zu untersuchen. Aufbauend auf Moira Meine Fuentes' Forschung von 2017, Scene of Resistance: Santiago de Chile 1983, möchten wir verstehen, wie Globalisierung, Exil und Kapitalismus die zeitgenössische queere Kultur prägen.


Zentrale Fragen dabei sind: Wie interagieren kuir-Identitäten mit dem kulturellen Einfluss der USA („Yankeeisierung“)? Wie beeinflussen Klassendynamiken Travestismo (Cross-Dressing) und Mariconeo (wiederangeeignete Extravaganz)? Welche Rolle spielt die Sprache im Widerstand?

Wir betrachten Queerness als eine subkulturelle, nicht exklusive Bewegung, eine tägliche Performance des Überlebens. Der chilenische Aufstand von 2019, mit dem Slogan „TODO GRATIS, TODO GAY“ (alles umsonst, alles schwul), brachte queere Sichtbarkeit in die politische Bühne und die sozialen Kämpfe.



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