In den sechziger Jahren formulierte Marshall McLuhan die These, daß die instantane Technik elektronischer Medien die Linearität, die durch das Alphabet und den Buchdruck gefördert worden sei und die unser Denken strukturiere, in ein Nebeneinander und in eine Gleichzeitigkeit transformiere
[1]. Der von McLuhan konstatierte medienkulturelle Umbruch kann durch die Figuren der Reihe und des Netzes beschrieben werden. Das TheaLit-Laboratorium Serialität: Reihen und Netze, das vom 31.10.-11.12. 1999 stattgefunden hat, ging der Serialität als Produktionsbedingung von Kunst, Literatur, Architektur, Film, Video und Musik nach und diskutierte die Figuren der Linearität und des Netzes in verschiedenen Veranstaltungsreihen (Ausstellung, Symposium, Filmprogramm, Konzert).
Die Netzdarstellung des Laboratoriums erzeugt ein Nebeneinander von Linearitäten, die sich überlagern und verweben, indem verschiedene Serien gebildet und miteinander vernetzt werden: Die Beiträge der Teilnehmerinnen sind unter ihrem Namen in alphabetischer Reihenfolge zu finden, über die Veranstaltungsserien oder über Symbole und Begriffe, die den Teilnehmerinnen von den Herausgeberinnen zur Zuordnung angeboten wurden. Durch die Symbole und Begriffe werden die einzelnen künstlerischen und wissenschaftlichen Beiträge bzw. die Veranstaltungsserien jenseits von Unterteilungen wie Kunst und Wissenschaft verknüpft. Welche Beziehungen durch dieses Nebeneinander von Reihe und Netz möglich werden, obliegt der Lektüre und dem Sehen der Surfer.